Appetit auf den ersten Blick
Paprika gibt es in Rot, Grün und Gelb. Das passt, denn Gemüse nehmen wir am liebsten in genau diesen Farben wahr. Karotten gibt es in fast allen Farben des Regenbogens, dennoch greifen wir meist automatisch zu den bekannten orangen Möhren. Die Anziehungskraft des Essens ist visuell in uns verankert. Nicht umsonst sehen wir uns so gern Kochshows im Fernsehen an ...
Unsere fünf Sinne arbeiten permanent zusammen, um uns ein möglichst exaktes Bild unserer Umwelt zu vermitteln. Obwohl dem Geruch die größte Rolle bei der Appetitanregung zukommt, spielt auch unser Sehvermögen eine große Rolle. Unsere Augen sind der erste Vorkoster beim Essen. Sobald wir etwas sehen, haben wir schon eine Vorstellung davon, wie es schmecken wird.
Bei schwarzen Nudeln – die übrigens mit Sepia, also Tintenfischtinte gefärbt werden und leicht nach Fisch schmecken – haben wir eher keinen visuell attraktiven Eindruck. Zu sehr sehen sie nach Würmern aus. Wenn wir uns allerdings einmal überwinden und die ungewohnte Speise probieren, wird uns der Geschmack vielleicht überzeugen. Und wenn wir beim nächsten Mal schwarze Nudeln sehen, können wir sofort einen guten Geschmack damit verbinden und der visuelle Eindruck wandelt sich ins Positive.